November-Brief 2019

Demonstration zum Jahrestag des Verschwindens der 43 Studierenden. Mexiko-Stadt

Fallbeschreibung

43 Studierende in Ayotzinapa, Mexiko

Am 26. September 2014 nahm die Polizei in Ayotzinapa 43 Studierende willkürlich fest und fuhr sie in Polizeifahrzeugen weg. Seither fehlt jede Spur von ihnen. Fünf Jahre danach warten die Familien der Verschwundenen noch immer auf Auskunft über den Verbleib ihrer Angehörigen.
Zu Beginn des Jahres richtete die mexikanische Regierung endlich eine Untersuchungskommission für den Fall Ayotzinapa ein, die am 15. Januar 2019 ihre Arbeit aufnahm.

Im Brief an den Präsidenten von Mexiko fordern wir ihn auf, den Verbleib der 43 Studierenden umgehend aufzuklären. Wir weisen darauf hin, dass die Angehörigen angesichts des im Januar gebildeten Ausschusses nun endlich ein Ergebnis der Untersuchung erwarten. Wir bitten ihn außerdem, dafür zu sorgen, dass alle Behörden und insbesondere auch die Sicherheitskräfte in jeder Hinsicht mit der Sondereinheit zur Aufklärung dieses Verbrechens zusammenarbeiten.

 

Hier ist das Anschreiben an die Vertretung des Landes

Botschaft der Vereinigten mexikanischen Staaten
S. E. Herrn Rogelio Granguillhome Morfin
Klingelhöferstraße 3
10785 Berlin

 

Exzellenz,

anbei erhalten Sie von mir die Kopie meines Schreibens an den Präsidenten Ihres Landes. Darin wird er an den Fall des wahrscheinlichen Massakers der Studenten in Ayotzinapa im September 2014 erinnert. Insbesondere dringe ich darauf, dass die im Januar 2019 begonnene Untersuchung zu einem für die Angehörigen befriedigenden Ergebnis führt. Zu diesem Zweck ist es notwendig, dass alle Sicherheitskräfte und Behörden zur Aufklärung dieses schrecklichen Verbrechens zusammenarbeiten.

Ich hoffe, Sie unterstützen meinen Appell, und teilen Ihrem Präsidenten die Besorgnis deutscher Staatsbürger mit.

Mit freundlichen Grüßen

 

Anlage

 

Hier ist der Brief an das betroffene Land

Presidente de Mexico
Andrés Manuel López Obrador
Plaza de la Constitución S/N
Centro
Cuauhtémoc
06066 Ciudad de México CDMX
Mexiko

 

Dear President,

On 26 September 2014, a group of students from the Ayotzinapa Rural Teachers College in Guerrero set out for the city of Iguala to take part in a march commemorating the massacre of scores of students by the Mexican army in 1968. A few hours later, the buses were intercepted by a group of gunmen who hunted down the students and shot them in cold blood before disappearing their bodies. The massacre was carried out with the complicity, or the direct participation, of various state security forces in the zone.

The parents of the 43 students are still waiting to hear from the investigation commission, which began its work in January 2019. I beg you to ensure that all state offices and officials and especially the security forces concerned collaborate in the investigations and that those responsible for this crime be put on trial.

This crime took place five years ago but, for the families of the students, until the investigation has been completed to their satisfaction they will not be able to rest.

Yours sincerely

 

Copy to:
Botschaft der Vereinigten mexikanischen Staaten
S. E. Herrn Rogelio Granguillhome Morfin
Klingelhöferstraße 3
10785 Berlin
2. Dezember 2019